Manchmal liegt das Gute so nah und so beschlossen wir, dass unsere diesjährige Vereinsreise am 12. September in den Zoo Zürich gehen würde. Der Zoo hat in den letzten Jahren so viele neue Attraktionen erhalten, dass es unterschiedliche Gründe gab, wieso sich die zwanzig Mitglieder dafür angemeldet hatten. Die grösste Anziehungskraft hatte sicher die neue Leva-Savanne, aber auch die Elefantenanlage oder der Masoala-Regenwald gehören zu den Lieblingsplätzen unserer Mitglieder. Die klassischen Tierarten, wie Affen, Löwen und Tiger sowie die Reptilien mit den Giftfröschen gefallen jedoch immer noch gut und zwar bei den grossen wie auch bei den kleinen Leuten.
Um den Interessen der jeweiligen Mitglieder an diesem sonnigen, aber nicht zu heissen Tag zu entsprechen, formierten sich bald mehrere kleinere Gruppen, die dann ihre individuelle Zoo-Tour machten. Die Wege kreuzten sich aber auch immer wieder. Alle erlebten einen spannenden Tag in den verschiedensten Gegenden der Welt, zusammengefasst im Zoo Zürich.
Müde von den vielen Kilometern, die wir gegangen waren, und um viele Eindrücke reicher nahm unsere Gruppe am späteren Nachmittag den Heimweg unter die Füsse um wieder zurück nach Windisch zu kommen oder an einen anderen Ort, wo die Teilnehmer Zuhause sind. Als Resümee muss man festhalten, dass ein Besuch im Zoo sich immer lohnt und man nicht zu lange warten sollte bis zum nächsten Besuch.
Bürglen wird uns für immer in Erinnerung bleiben als der Ort, an dem Mella Herrmann als erste Sportlerin unseres Vereins an einer Europäischen Meisterschaft teilgenommen hat, Finnischer Pass sei Dank. Dabei macht es uns sehr stolz, dass Mella diese Herausforderung hervorragend gemeistert hat.
Die Zusammenstelleng der Übungen, die am Wettkampftag gefahren werden sollten, lag sicherlich schon neun Monate zurück. Der ursprüngliche Termin am Auffahrtswochenende im Mai 2021 war wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit COVID-19 vorerst abgesagt worden. Jedoch wurde sehr schnell kommuniziert, dass ein Ersatztermin gesucht würde, weil den Sportler*innen der zwei Sportarten Radball und Kunstradfahren nicht ein weiteres Jahr die Möglichkeit genommen werden sollte, um einen europäischen Titel zu fahren. Schliesslich umfasst die Juniorenkategorie U19 nur vier Jahrgänge.
Die Verschiebung von Mitte Mai auf Ende August gab uns nochmals Zeit, das Programm von Mella zu optimieren. So konnte Mella an den Junioren-Wettkämpfen im Mai und Juni und Mitte August am Ems-Cup für die Elite-Fahrer ihr neues Wettkampf-Programm vor Publikum fahren. Diese vielen «Hauptproben» konnte Mella in der Tat gut brauchen und sich allmählich zur EM-Form steigern.
Am Freitag, 27. August, dem Anreisetag, durften wir das erste Mal trainieren, zuerst auf einer Trainingsfläche und dann auch auf der Wettkampffläche. Beides überzeugte nicht so recht und die Nervosität im Team Finnland stieg doch merklich an. Nach dem Training gingen wir zum Check-in ins Hotel in Altdorf zurück, um dann am frühen Abend wieder in der Sporthalle in Bürglen zu sein für die Eröffnungszeremonie der Junioren EM im Hallenradsport. Es war ein eindrücklicher Moment, als alle Sportler und viele Funktionäre aus 10 Nationen auf der Sportfläche standen und gemeinsam die Eröffnung feierten. Im Anschluss an die Zeremonie begann der Wettkampf mit den ersten Radballspielen und den Kunstradsportlern der Kategorie 1er Männer. Selbstverständlich blieben wir in der Halle, um die Atmosphäre zu erleben und auch um den beiden Jungs aus Würenlingen, Silas und Tim, beide Mitglieder des Schweizer Kaders, die Daumen zu drücken.
Am Samstagmorgen nahmen wir den offiziellen Trainingstermin vor Wettkampfbeginn wahr. Deshalb hiess es früh aufstehen, damit wir um halb acht in der Turnhalle sein konnten. Es war für alle sehr früh, aber vielleicht half dieses frühe Vorort-Sein, dass Mella auf um 10.20 Uhr so parat war, dass sie ihre beste Kür überhaupt zeigen konnte und so uns, und sicherlich auch sich selbst, überrascht hat mit ihrer ausgezeichneten Leistung. Hervorheben möchte ich hier, dass ihr die zwei schwierigsten Übungen, der Übergang in den Lenkersitz Steiger und das Aufstehen in den Frontlenkerstand ohne Sturz gelangen und dass sie diese dann auch fahren und somit komplett zeigen konnte. Diese zwei Übungen sind in ihrer Kür der Massstab für den Erfolg des Programms und an diesem Samstagmorgen war es sehr erfolgreich! Herzliche Gratulation zu dieser hervorragenden Kür und dem ausgezeichneten 14. Platz an der EM 2021.